Ärztemangel in Dortmund

In Dortmund soll es künftig mehr Hausärzte geben. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen- Lippe mitgeteilt. Grund dafür seien die veränderten Richtlinien, die für Ermittlung der ärztlichen Versorgungssituation relevant sind. Demnach sollen sieben weitere Hausärzte eine Niederlassung-Genehmigung bekommen.

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Kassenärztliche Vereinigung über Ärztemangel in Dortmund

Eine geänderte Richtlinie sieht im Rahmen der sogenannten "Bedarfsplanung" sieben neue Stellen für Hausärzte in Dortmund vor. Bei den Kinderärzten hingegen sei der Bedarf gedeckt. Die Verteilung der Hausärzte auf einzelne Stadtgebiete sei aber weitgehend gedeckt, sagte KVWL-Sprecher Ansgar von der Osten.

In den Bereichen Psychotherapie, Neurologie und Rheumatologie gibt es noch Bedarf, allerdings sei es in den Bereichen schwierig, Ärzte zu finden, die in Dortmund eine Praxis eröffnen wollen.  

Bei Kinderärzten sieht es besser aus

Bei den Kinderärzten hingegen sei der Bedarf inzwischen gedeckt. Wichtig sei es, aus Altersgründen aufgegbene Praxen durch junge Ärzte zu besetzen, sagte der Sprecher der Kasseneärztlichen Vereinigung, Ansgar von der Osten.

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Dortmunder Innenstadt vs. Vororte

In der Innenstadt gibt es, wie in anderen Städten auch, mehr Ärzte als in den ländlichen Vororten. Wirft man einen Blick auf die Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung, sieht man bei der Arztsuche, dass es in Brechten keinen einzigen Orthopäden, Augenarzt oder Nervenarzt gibt. In der Dortmunder Innenstadt gibt es dagegen von diesen Fachärzten genügend.

Maßnahmen gegen Ärztemangel in Dortmunder Vororten

Die kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe bietet seit rund sechs Jahren ein ein Förderprogramm für Ärzte, das sich "Praxis-Start" nennt. Im Rahmen des Programmes werden die Studenten in den Unis direkt angesprochen. Außerdem gibt es Seminare, Fortbildungen und Beratungen. Zudem kommt eine finanzielle Hilfe, wenn sich junge Ärzte weiterbilden oder eine Praxis eröffnen wollen.

Diese Angebote gibt es nicht in anderen kassenärztlichen Vereinigungen. Dadurch erhofft man sich, den Nachwuchs aus anderen Bundesländern in die Region zu holen. Das Programm nutzen fast 500 angehende Ärzte.

Viele zugewanderte Ärzte in Dortmund

In Dortmund und der Region gibt es den zweithöchsten Anteil zugewanderter Ärzte bundesweit. Das meldet die Ärztekammer Westfalen-Lippe. Fast jeder fünfte Arzt bei uns ist ausländischer Staatsbürger. Ausländische Kollegen seien unverzichtbar in der ambulanten und stationären Patientenversorgung, sagte Kammerpräsident Hans-Albert Gehle.

Vor allem vor dem Hintergrund des wachsenden Ärztemangels und der fehlenden Medizin-Studienplätze. Anlass ist eine Anhörung zu diesem Thema im Bundestag. Gehle spricht von interkulturellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Zugewanderte Ärzte könnten helfen, damit umzugehen.

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