Bodo e.V. kritisiert Polizei Dortmund

Der Verein Bodo e.V. wirft der Polizei Dortmund vor, obdachlose und hilfebedürftige Menschen aus der Innenstadt vertreiben zu wollen. 

Polizeipräsident Gregor Lange
© Polizei Dortmund

Polizei Dortmund will den Aufenthalt im öffentlichen Raum „so unbequem wie möglich“ machen

Die Polizei hatte vor Tagen erklärt, dass sie obdachlosen und hilfebedürftigen Menschen den Aufenthalt im öffentlichen Raum - Zitat: „so unbequem wie möglich“ machen will, um sie in Hilfsangebote hineinzudrängen. Denn nur dort würden sie von Menschen, Organisationen und Institutionen erreicht werden, die ihre Situation nachhaltig verbessern könnten. Polizeipräsident Gregor Lange sagt, dass die Bürger sich in der Innenstadt sicherer fühlen sollen.

Bodo e.V. hält überzeugt dagegen und kritisiert die Aussage der Polizei Dortmund

Der öffentliche Raum gehört allen, betont Bodo e.V. auf Instagram. Der Verein wirft der Polizei Dortmund vor, obdachlose und hilfebedürftige Menschen aus der Innenstadt vertreiben zu wollen. Nach Ansicht des Vereins ist das rechtlich fragwürdig und populistisch. Bodo e.V. hält das von der Polizei Dortmund versprochene Sicherheitsgefühl aber für keine verlässliche Orientierung, sondern für das Ergebnis einer medialen Zuspitzung, an der sich die Polizei beteilige. Außerdem würden Vertreibungen Menschen nicht in Hilfseinrichtungen bringen, denn Zwang helfe niemandem aus der Armut. 

Polizei Dortmund reagiert auf Kritik von Bodo e.V.

Die Polizei wehrt sich gegen die Vorwürfe. Der öffentliche Raum gehöre nur allen, wenn sich diese Personen auch regelkonform und gesetzestreu verhalten. Beschwerden von Anwohnern, Gastronomie und Einzelhandel in Bezug auf aggressives Betteln zeige der Polizei Dortmund Handlungsbedarf. Es handle sich nicht um eine mediale Zuspitzung, sondern um die ureigenste Aufgabe der Polizei, Straftaten zu verfolgen, zu verhindern und für Sicherheit zu sorgen. Außerdem sei die Straßenkriminalität um rund 20 Prozent angestiegen. Mit Videobeobachtung und Personenkontrollen sollen Straftaten verfolgt und verhindert werden, um damit das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt zu stärken.

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