Debattieren oder Blockieren: Brauchen wir eine andere Streitkultur?

Dieser Bundestagswahlkampf ist eine Herausforderung. Der politische Streit in Dortmund findet häufig außerhalb der üblichen politischen Arenen statt. Was macht das mit der Debattenkultur? Darüber haben wir u.a. mit Professor Dierk Borstel, Politikwissenschaftler an der Fachhochschule Dortmund gesprochen.

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Debattieren oder Blockieren im Videostream

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Podiumsdiskussionen in Dortmund abgesagt

Bis zur Bundestagswahl am 26. September sind es nur noch wenige Wochen. Die Zeit davor ist in der Regel geprägt von der politischen Auseinandersetzung. Nicht immer gehen die einzelnen Parteien dabei zimperlich miteinander um. Ein Forum für diesen Streit: die Podiumsdiskussion.

In Dortmund sind nun zwei dieser Veranstaltungen abgesagt worden. Eine davon sollte gemeinsam von Radio 91.2 und den Ruhr Nachrichten veranstaltet werden. Die geplanten Themen: Wohnen, Verkehr und Klima in Dortmund.

Bereits im Vorfeld hatten die Bundestagskandidaten der eingeladenen Parteien angekündigt, an politischen Veranstaltungen nicht teilzunehmen, wenn dazu auch der AfD-Bundestagskandidat Matthias Helferich eingeladen sei. In einem nicht-öffentlichen Facebook-Chat hatte er unter seinem Foto gepostet: „das freundliche Gesicht des NS“.

Später erweiterte die Politik ihre Ankündigung: Die Teilnahme werde verweigert, wenn generell ein Vertreter der Alternative für Deutschland zugegen sei, hieß es auf verschiedenen Kanälen in den sozialen Netzwerken.

Live-Talk mit Professor Dierk Borstel, Politikwissenschaftler

Doch was macht dieser Vorstoß mit der Debattenkultur in Dortmund? Führt Social Media zu einer Verkürzung des Streits? Was macht das mit der inhaltlichen Auseinandersetzung auch mit einem unbequemen politischen Gegner? Darf man oder muss man mit der AfD reden? Nützt oder schadet die Verweigerung einer politischen Debatte den Rändern? Welche Rolle spielen die Medien in der Situation?

Darüber haben wir u.a. mit Professor Dierk Borstel, Politikwissenschaftler an der Fachhochschule Dortmund gesprochen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Demokratieforschung, Politische Kulturforschung, Studien zur Radikalisierung und Deradikalisierung, radikale politische Strömungen.

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