Dortmund: 23 neue Stolpersteine
Veröffentlicht: Dienstag, 06.06.2023 14:20
Dortmund hat seit Dienstag (06. Juni) 23 neue Stolpersteine. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen in Dortmund, die während der Nazi-Zeit verfolgt und ermordert wurden.
Jetzt 370 Stolpersteine in Dortmund
Am Dienstag (06. Juni) wurden bei uns in Dortmund 23 neue Stolpersteine verlegt. Sie wurden an sechs verschiedenen Orten in den Boden gelassen. Unter anderem in der Leopoldstraße für die Familie Reich und in der Husener Straße für Berta Wolf. Stolpersteine sind kleine, goldene Gedenktafeln im Boden. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die während der Nazi-Zeit verfolgt und ermordert wurden. Auf ihnen steht der Name der NS-Opfer sowie ihr Geburts- und Sterbedatum. Die Idee stammt vom Künstler Gunter Demnig. Er war deshalb heute bei uns in Dortmund, um die Stolpersteine zu verlegen. Bisher gab es bei uns in Dortmund schon 347 Stolpersteine.
Stolpersteine für die Familie Reich in Dortmund
Markus Reich (*30.10.1890) war von Beruf Kaufmann und Textilhändler, er heiratete 1921 seine Frau Regina Guttmann (*05.10.1892). Das Ehepaar hatte drei Kinder Benjamin (*08.01.1922), Helena (*31.12.1924) und Joachim (*10.10.1929). Alle Kinder wurden in Dortmund geboren. Die Familie lebte in der Leopoldstraße 12, was zugleich die Geschäftsadresse von Markus Reich war. Markus und Regina Reich wurden im Rahmen der „Polenaktion“ 1938 aus Dortmund deportiert, ihre drei Kindern wurden ausgewiesen. Die Kinder konnten 1939 aus Polen nach England ausreisen. Die Spur von Markus und Regina Reich verliert sich 1938, sie gelten als „verschollen“.
Stolperstein für Berta Wolf in Dortmund
Die Textilhändlerin Berta Wolf wurde am 14.11.1879 in Dortmund-Husen geboren und lebte in der Husener Straße 85. Ab 1918 betrieb sie in ihrem Wohnhaus ein Manufakturwarengeschäft. Als Jüdin litt sie, spätestens ab 1938, unter der antisemitischen Politik der Nationalsozialisten. Als Folge auf die Reichspogromnacht verkaufte Berta Wolf ihr Eigentum und ihr Geschäft. Am 30.04.1942 wurde Berta Wolf nach Zamosc deportiert.