Dortmund: Erster Todestag von Mouhamed Dramé

Heute vor einem Jahr hat ein Polizist in der Dortmunder Nordstadt den damals 16-jährigen Mouhamed Dramé erschossen. Der Fall hat hier in Dortmund, aber auch bundesweit, große Bestürzung und Wut auf die Polizei ausgelöst.

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Gedenken in Dortmund an Mouhamed

Heute am Dienstag (08. August) ist es schon ein Jahr her, als Mouhamed Dramé in der Dortmunder Nordstadt erschossen wurde. Fünf Schüsse aus einer Maschinenpistole trafen den Senegalesen damals, abgefeuert von einem Beamten der Dortmunder Polizei. Zum Jahrestag gibt es heute gleich mehrere Gedenkveranstaltungen.

Demonstration für Mouhamed in Dortmund

Eine Mahnwache startet um 14.30 Uhr am Kurt-Piehl-Platz. Um 16 Uhr wird am Tatort in der Missundestraße außerdem der Tathergang mit einer Inszenierung nachgespielt. Das solle deutlich machen: "Das darf nie wieder passieren!". Die Linke-NRW ruft zur Teilnahme auf. Außerdem fordert sie in diesem Zusammenhang eine Kennzeichnungspflicht für Polizeikräfte. Am Samstag (12.08.) wird es auch eine Demonstration (um 14 Uhr) am Kurt-Piehl-Platz gehen, sowie ein anschließendes Konzert.

Aktueller Stand der Ermittlungen gegen Dortmunder Polizisten

Mouhamed hat ein Messer in der Hand und er droht wohl sich umzubringen. Die gerufene Polizei Dortmund setzt Pfefferspray und Taser ein. Dann fallen sechs einzeln abgefeuerte und tödliche Schüsse aus einer Maschinenpistole. Fünf davon treffen Mouhamed in Arm, Bauch und Kopf. Auch eine anschließende Not-Operation kann den damals 16-Jährigen nicht mehr retten. Die Frage: Warum musste er sterben? Wie konnte es zu den tödlichen Schüssen kommen? Die Beamten stehen jetzt wegen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Anstiftung dazu vor Gericht. Einen Termin für die Verhandlung gibt es aber noch nicht.

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