Dortmund feiert trotz Niederlage

Auf einem vollen Festplatz am Fredenbaum hat Dortmund gestern das Champions-League-Finale beim Public Viewing verfolgt. Nach der Niederlage war die Enttäuschung groß.

Stimmung zumindest bis zum zweiten Tor von Real Madrid: Der ideale Ort für alle, die gestern das Champions-League-Finale von Dortmund aus genießen sollten, war das Public Viewing auf dem Festplatz Fredenbaum - präsentiert von Radio 91.2. Schon ab 16 Uhr gab's ein Live-Bühnenprogramm unter anderem mit DJ JUF-X, der Deluxe-Coverband und Kasche Kartner. Ab 21 Uhr konnten alle das Finalspiel von Borussia Dortmund auf einer fast 100 Quadartmeter großen Leinwand verfolgen.


Noch mehr Rudelgucken in Dortmund

Weitere Public Viewings gab es in den Westfalenhallen 4 und 5 sowie auf dem Hansaplatz. Letzterer war bereits eine halbe Stunde nach Öffnung um 19 Uhr so voll, dass keine weiteren Menschen auf das Gelände durften. Außerdem war das Spiel in zahlreichen Dortmunder Bars und Kneipen zu sehen. Nach der BVB-Niederlage gegen Real Madrid war die Enttäuschung bei den Fans groß. Viele feierten den BVB trotzdem dafür, dass er in der Champions League so weit gekommen war und im Finale viele Stärken gezeigt hatte.

Es reicht nicht für Borussia Dortmund

Diese Stärken hätten zumindest in der ersten Halbzeit dafür sorgen müssen, dassBorussia Dortmund in Führung geht. Am Ende musste die Mannschaft von Trainer Edin Terzic das Champions-League-Finale aber trotzdem verloren geben: Im Londoner Wembley-Stadion siegte dann doch der Favorit Real Madrid mit 2:0. Wegen der sehr guten Tormöglichkeiten des BVB am Anfang war der schwarz-gelbe Frust später umso größer.

Selbst der Kanzler gratuliert Dortmund

Sogar Bundeskanzler Olaf Scholz beglückwünschte die Dortmunder zu ihrer starken Leistung. Doch genau das machte es ja so bitter: Der BVB brachte sich selbst um den Sieg, weil Chancen ungenutzt blieben und dann individuelle Fehler die Gegentore ermöglichen. Nach dem Spiel herrschte große Enttäuschung – auch bei der anschließenden Feier in einer Londoner Party-Location. Es werde dauern, bis dieses Spiel verarbeitet worden sei, sagte Trainer Edin Terzic: „Wir waren so nah dran."

Dortmund kann friedlich feiern

Für die Einsatzkräfte hier bei uns in Dortmund gab es am Finaltag verhältnismäßig wenig zu tun. Trotz tausender Menschen auf engem Raum bei den Public Viewings blieben Krankentransporte beim Rettungsdienst aus. Die Polizei hatte lediglich mit den üblichen Delikten bei Großveranstaltungen dieser Art zu tun, vor allem Pyrotechnik und kleinere Schlägereien. Auch die Feuerwehr teilt mit, trotz der Feierlichkeiten sei es ein sehr ruhiger Tag für die Einsatzkräfte gewesen.

Sommerpause für Borussia Dortmund

Nach der Niederlage im Champions League-Finale geht der BVB jetzt erstmal in der Sommerpause. Es gibt allerdings noch einige offene Personalfragen. In London erklärte Mats Hummels, dass es immer noch entschieden sein, wie es mit ihm weitergehe. Sportdirektor Sebastian Kehl kündigte für die kommenden Tage Gespräche an. Er habe selbst keine Ahnung, was seine Zukunft bringe, sagte Hummels nach der Niederlage. Möglicherweise wollte der 35-Jährige auch wegen seiner Enttäuschung noch keine Entscheidung verkünden. Offen ist zudem auch, wie es mit Jadon Sancho und Ian Maatsen weitergeht. Sancho ist von Manchester United, Maatsen vom FC Chelsea ausgeliehen. Der BVB will beide halten – doch eine feste Verpflichtung der Spieler wäre wohl recht teuer.

Weitere Meldungen