Dortmund: Gedenken zum Internationalen Tag der Suizidprävention

Rund 60 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Dortmund das Leben. Von jedem Tod sind etwa 10 nahe stehende Angehörige betroffen, die durch einen unangekündigten Suizid überrascht werden. Das hat das Dortmunder Krisenzentrum am heutigen internationalen Tag der Suizidprävention mitgeteilt.

© Radio 91.2

Das Krisenzentrum Dortmund und das Klinikum Westfalen als Träger der Einrichtung erinnern am Donnerstag an solche Schicksale. Ab 17 Uhr soll an der Erinnerungsstätte im Stadewäldchen ein Brief vorgelesen werden, den ein Dortmunder Elternpaar an seinen Sohn geschrieben hat. Der junge Mann hatte sich ohne Erklärung das Leben genommen.

Der Leiter des Krisenzentrums Dortmund, Johannes Ketteler, sagte, es sei wichtig, mutmaßlich Suizidgefährdete anzusprechen.

Corona-Krise

Das Krisenzentrum Dortmund warnt vor einer erhöhten psychischen Belastung durch die Corona-Krise. Die Einschränkungen und vor allem wirtschaftliche Existenzängste seien eine zusätzliche Belastung für diejenigen, die sich bereits in einer schwierigen Situation befinden. Das sagte der Leiter des Krisenzentrums Johannes Ketteler im Gespräch mit Radio 91.2. Das müsse aber nicht zwangsläufig zu mehr Suizidversuchen führen. Anhand der Statistik lasse sich momentan noch kein Anstieg der Suizidzahlen feststellen, so Ketteler.

© Radio 91.2

Das Krisenzentrum Dortmund ist erreichbar unter 0231 - 43 50 77. Deren Gesprächsgruppe für Hinterbliebene nach Suizid trifft sich regelmäßig einmal im Monat,

jeweils am Mittwoch von 18.00 Uhr bis 20:00 Uhr in den Räumen des Krisenzentrums.

Internationale Tag der Suizidprävention

Am Donnerstag 10. September ist der Internationale Tag der Suizidprävention. Anlaufstellen der Suizidprävention sind zum Beispiel: Hausärzte, Beratungsstellen oder die Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 111-0-111.

© Radio 91.2

Weitere Meldungen aus Dortmund

Weitere Meldungen