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Dortmund: Viele neue Details zum Tod von Mouhamed D.

Nach den tödlichen Polizei-Schüssen aus einer Maschinenpistole auf einen 16-Jährigen in der Dortmunder Nordstadt sind jetzt neue Details bekannt. Unter anderem wird geprüft, ob die Ermittlungen gegen den Schützen auf den Verdacht des Totschlags ausgeweitet werden.

Veröffentlicht: Donnerstag, 01.09.2022 14:39

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Fall von Anfang August

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Das geht aus einem achtseitigen Bericht des Innenministeriums an den Landtag hervor, der Radio 91.2 vorliegt. Die neuen Ermittlungen richten sich gegen zwei Polizistinnen, einen Polizisten und gegen den polizeilichen Einsatzleiter. Er hatte den Einsatz des Pfeffersprays angeordnet und auch weitere Anordnungen zum Einsatzablauf getroffen. Neu ist auch, dass zwölf Beamtinnen und Beamte an dem Einsatz beteiligt waren, darunter vier in Zivil.

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Verdacht des Totschlags?

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Gegen den Schützen wird weiter wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Es wird aber geprüft, ob die Ermittlungen auf den Verdacht des Totschlags ausgeweitet werden. Der Polizist schoss mit seiner Maschinenpistole sechs Mal. Bisher hieß es, dass fünf Schüsse den Jugendlichen trafen. Der Obduktion zufolge wurde er aber viermal getroffen. Er starb später im Krankenhaus.


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Am Wochenende in LWL-Klinik

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Demnach war Mouhamed D. am Wochenende vor seinem Tod in eine psychiatrische LWL-Klinik gebracht worden, weil er Suizidabsichten geäußert habe. „Zu einer stationären Aufnahme kam es aber offenbar nicht“. Noch am selben Wochenende kehrte Mouhamed D. in die Wohngruppe der Jugendhilfeeinrichtung St. Elisabeth in der Nordtstadt zurück. Am Montag-Nachmittag rief ein Betreuer dann die Polizei.

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Taser nicht gewirkt

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Der 16-Jährige sitze im Innenhof und halte sich - vermutlich wegen suizidaler Absicht - ein Messer mit einer Klingenlänge von 15 bis 20 cm vor den Bauch. Und: Er spreche kein deutsch. Die Beamten hätten den Jugendlichen später aber auf Deutsch und Spanisch angesprochen. Offenbar hatten sie ihm aber nicht gesagt, dass er das Messer weglegen soll, so der Bericht. Außerdem hatten beide Taser-Schüsse nicht gewirkt.

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Viele Fragen noch offen

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Bislang nicht geklärt sei, wie genau der Jugendliche danach das Messer in der Hand hielt und ob und wie er sich noch fortbewegte. Dieser Punkt ist entscheidend für die Frage, ob der Polizist mit den Schüssen seine Kollegen vor einem Messerangriff gerettet hat.

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Jugendlicher im Senegal beerdigt

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Der Fall hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Hunderte Menschen sind in der Nordstadt auf die Straße gegangen, um gegen Polizei-Gewalt zu demonstriert. Außerdem waren die Schüsse Thema im Hauptausschuss des NRW-Landtags. Mouhamed D. ist inzwischen in seiner Heimat Senegal beerdigt.

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Helga Kretschmer/Markus BauerKollegengespräch: Neue Ermittlungen
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