Dortmunder CDU kritisiert Drogenkonsumraum-Pläne

Gründe und SPD wollen den Drogenkonsumraum in der Dortmunder Innenstadt erhalten und es sollen noch mehr dazu kommen. Die CDU hält davon nichts.

© Oliver Volmerich

CDU: "Dortmund wird zum Drogenparadies"

Die Dortmunder CDU reagiert auf die neuen Pläne von SPD und Grünen zum Drogenkonsumraum mit Kritik. Die Innenstadt werde aufgegeben, Dortmund zum Drogenparadies. SPD und Grüne hatten diese Woche angekündigt, der Standort Grafenhof solle bleiben und durch einen zusätzlichen Drogenraum plus zwei mobile Standorte entlastet werden. Kritik gibt es vor allem daran, dass für den neuen Drogenkonsumraum auch der umstrittene Platz an der Küpferstraße in der Nähe von drei Schulen weiter in Frage kommt.

Für die CDU in Dortmund ein Unding. Die Sorgen der Eltern, Lehrer und Schüler seien berechtigt. Man könne sie nicht ignorieren und stattdessen die Interessen der Drogenabhängigen in den Mittelpunkt stellen. Auch der jetzige Standort am Grafenhof müsse aufgegeben werden. Er sorge für Beschaffungskriminalität, aggressives Betteln und wildes Campieren. 

Jetziger Standort in der Dortmunder Innenstadt soll plötzlich doch bleiben

Anlass für die Krititk der CDU war die Kehrtwende bei der SPD bei der Suche nach einem geeigneten Standort für einen Drogenkonsumraum. Die Sozialdemokraten wollten plötzlich doch, dass der jetzige Drogenkonsumraum bleibt. Das haben SPD-Fraktion und Grüne im Rat am Mittwoch (22.01.2025) auf einer Pressekonferenz verkündet. Sie haben einen Antrag für die nächste Ratssitzung vorbereitet. Darin macht die SPD eine 180-Grad-Kehre.

Das schlagen SPD und Grüne in Dortmund vor:

Statt den bisherigen Standort am Grafenhof an der Thier-Galerie aufzugeben und einen neuen Standort zu etablieren, bleibt der bisherige Drogenkonsumraum nach dem Vorschlag genau da, wo er ist. Denn die Drogensüchtigen hätten sich an ihn gewöhnt. Allerdings ist er mit knapp 140.000 Konsumvorgängen im vergangenen Jahr völlig überlaufen. Deshalb soll er durch einen zweiten festen und gegebenenfalls zwei weitere mobile Standorte entlastet werden. Für diese insgesamt also drei neuen Standorte gibt es mehrere Vorschläge.


Große Demos gegen Standort Küpferstraße

Auch der umstrittene Standort an der Küpferstraße ist noch im Rennen. Er liegt in der Nähe von drei Schulen. Viele Dortmunder, vor allem Schüler, Eltern und Lehrer, hatten dagegen demonstriert. Sie befürchten, dass die Kinder auf dem Schulweg angebettelt oder von Dealern angesprochen werden. Oberbürgermeister Thomas Westphal hatte sich trotz des massiven Gegenwinds schon auf den Standort eingeschossen. Jetzt werden alle in Frage kommenden Möglichkeiten nochmal bewertet. Ob es noch vor der Kommunalwahl im September Ergebnisse gibt, darauf wollten sich Grüne und SPD nicht festlegen.

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