Dortmunder Einzelhandel kritisiert neue Corona-Beschlüsse

Die verschärften Corona-Regeln im verlängerten Teil-Lock-Down stoßen beim Dortmunder Einzelhandel auf Kritik. Künftig dürfen demnach größere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmetern nur noch weniger Menschen zeitgleich bedienen. Das sei eine weitere Einschränkung für die Geschäfte, die schon jetzt strenge Hygienekonzepte umsetzen, heißt es vom Handelsverband Westfalen-Münsterland.

Westenhellweg am 14.11.2020 im Lockdown Light
© Radio 91.2

Neue Regeln treiben noch mehr Kunden in den Online-Handel

Gerade diese Geschäfte hätten durch die Konzepte dazu beigetragen, dass sich das Infektionsgeschehen in Dortmund nicht weiter verschärft hätte, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Thomas Schäfer, auf Nachfrage von Radio 91.2.

Die meisten der Geschäfte in den Innenstädten seien größer als 800 Quadratmeter und würden nun gerade im dringen notwendigen Weihnachtsgeschäft besonders bestraft. Das treibe noch mehr Kunden in den Online-Handel sowie zu Lieferdiensten. Zudem werde auch die Lebensmittelversorgung eingeschränkt, so Schäfer.

IHK und HWK DO: Wettbewerbsverzerrung

Auch die IHK und die Handwerkskammer Dortmund kritisieren die verschärften Corona-Beschränkungen im Einzelhandel. Schon durch das Verbot der verkaufsoffenen Sonntage werde eine Entzerrung bei den Weihnachtseinkäufen verhindert. Hinzu kämen jetzt die neuen Beschränkungen für größere Geschäfte auf nur noch einen Kunden pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche.

In einer gemeinsamen Erklärung der Kammern wird das als verfassungsrechtlich bedenklich und als Wettbewerbsverzerrung dargestellt. Demgegenüber sei der Start der sogenannten Novemberhilfe für viele Soloselbständige und kleine Unternehmen zu begrüßen. Es sei außerdem konsequent, dass finanzielle Hilfen und Kurzarbeitergeld verlängert würden.

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