Künftig gleich drei Drogenkonsumräume in Dortmund?

Der aktuelle Drogenkonsumraum soll umziehen. Wohin? Keiner will ihn vor der Tür haben. Die Lösung der Stadt Dortmund: Wir machen gleich DREI Drogenkonsumräume.

© Aids Hilfe

Drogenkonsumraum in der Nähe von drei Schulen

Wohin mit dem Drogenkonsumraum bei uns in Dortmund? Die Stadt will den jetzigen Konsumraum auf drei Standorte aufteilen: einen an der Rheinischen Straße, einen an der Bornstraße und einen an der Küpferstraße. Gerade beim letzten gibt es jedoch jede Menge Gegenwind, denn in der Nähe der Küpferstraße liegen das Käthe-Kollwitz-, das Mallinckrodt- und das Stadtgymnasium mit insgesamt etwa 3000 Schülern sowie die Stadtbahnhaltestelle Stadthaus.

Schüler und Eltern haben Angst

Schüler und ihre Eltern haben Angst, dass Kinder auf dem Schulweg über Drogensüchtige stolpern, dass ihnen selbst Drogen angeboten werden und dass zugedröhnte Menschen sie bedrohen oder angreifen. Sie hatten bereits eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen und sich in einem offenen Brief an die Stadt gewandt. Die erwidert jetzt, dass der Standort Küpferstraße für sie alternativlos sei. Man wolle aber mit den Anwohnern und den Lehrern, Eltern und Schülern ins Gespräch kommen und ihnen erklären, wie das Konzept funktionieren soll.

150 Drogensüchtige pro Tag an der Küpferstraße erwartet

Die Stadt hatte neun Monate nach einem neuen Standort für den Drogenkonsum gesucht und über hundert Immobilien gesichtet. Sie rechnet mit 150 Konsumenten am Tag allein am Standort an der Küpferstraße. Der dortige Konsumraum soll mit einem Zaun abgeriegelt werden, so dass der Zugang nur von der Märkischen Straße aus möglich ist, nicht von der Löwenstraße.

Konzept ist an Züricher Modell angelehnt

Der Umzug ist nötig, weil das aktuelle Cafe Kick am Grafenhof aus allen Nähten platzt. Die Stadt hatte schon eine zusätzliche Außenfläche angemietet, aber trotzdem ist der Platz zu klein. Dass es in Zukunft drei Konsumräume geben soll, statt einen, ist eine Idee aus Zürich. Dort hat man mit dem Konzept gute Erfahrungen gemacht. Wenn Drogensüchtige an mehreren Standorten versorgt würden, wäre die Belastung für die jeweiligen Anwohner geringer, so das Argument.

CDU schlägt Standort an der Treibstraße vor

Die CDU in Dortmund schlägt statt der Küpferstraße einen Standort an der Treibstraße vor. Dort gebe es eine abgeschirmte Freifläche, außerhalb des Innenstadtbereichs, trotzdem gut erreichbar in der Nähe des Hauptbahnhofs. Den Standort lehnt die Stadt aber ab, weil dort bereits eine Obdachlosen-Unterkunft ist.

Weitere Meldungen