Medikamenten Lieferengpässe in Dortmund

Dortmunder Apotheker beklagen einen Lieferengpass für zahlreiche Medikamente.Schuld daran sei vor allem die Verlagerung der Produktion von Wirkstoffen und Medikamenten ins Ausland, sagte der Vorsitzende des Dortmunder Apothekervereins Michael Mantell. Die Lage spitze sich von Monat zu Monat weiter zu.

Tabletten Blister (Symbolbild)
© Pixabay

Politik muss gegen Lieferengpässe vorgehen

Nach Ansicht des Dortmunder Apothekervereins muss die Politik dringend gegen den Lieferengpass bei Medikamenten vorgehen. Das sagte der Vorsitzende des Vereins Michael Mantell. Die Zahl der nicht lieferbaren Präparate habe sich in seiner Apotheke inzwischen auf 120 erhöht. Es sei immer schwieriger Ersatzprodukte anzubieten.

Produktion im Ausland

Die Lage werde von Monat zu Monat dramatischer, sagte Mantell. Das liege vor allem an der Verlagerung der Produktion ins Ausland, vor allem nach China, Indien und Pakistan. Inzwischen würde in Deutschland zum Beispiel kein einziges Antibiotikum mehr produziert. Probleme in der Lieferkette würden sich sofort in der Apotheke vor Ort bemerkbar machen. Daher müsse der Gesetzgeber dafür sorgen, dass es in Deutschland genügend Medikamentenvorräte gebe, so Mantell. Darüberhinaus wäre es besser, wenn bestimmte Medikamente wieder in Deutschland produziert würden - dadurch wäre man unabhängiger vom Weltmarkt.

Rabattverträge der Krankenkasse

Engpässe gebe es bei zum Beispiel bei Schmerzmitteln: Dolormin können gar nicht mehr geliefert werden, Ibuprofen gebe es nicht mehr in allen Dosierungen. Ein weiteres Problem seien auch die Rabattverträge der Krankenkassen mit den Herstellern: Dadurch würden die Apotheker dazu gedrängt, nur die rabattierten Medikamente an die Patienten auszugeben.

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