Mehr Gewalttaten unter Kindern in Dortmund

Schluhofkloppereien und andere Handgreiflichkeiten unter Kindern nehmen in Dortmund zu. Bei Körperverletzungen hat die Polizei im vergangenen Jahr in der Gruppe der 12- und 13-Jährigen rund 170 Täter gezählt. Im Jahr davor waren es gut 100 Täter weniger. Der Grund dafür ist ziemlich banal.

Schulhofprügelei
© Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Das sind die Gründe:

Mittlerweile werden Schulhofkloppereien häufiger zur Anzeige gebracht, sagt die Polizei. Ein anderer Grund: Schulen und Sportvereine konnten das, was in den Familien schief läuft, im Lockdown nicht auffangen. Bei einigen Kindern tritt die Aggression deshalb nun offener zu Tage, so ein Kriminalpsychologe.

Die Polizei versucht, dieser Entwicklung durch das Programm "Kurve kriegen" entgegen zu wirken. Betroffenen Familien werden dann zum Beispiel Erziehungshilfen angeboten.

Tatort Internet

Bei Straftaten von Kindern hat die Polizei in Dortmund immer mehr mit dem "Tatort Internet" zu tun. Vor allem bei Kindern unter 14 Jahren. Und das nicht nur an weiterführenden Schulen, sondern auch an Grundschulen. Immer häufiger geht es da um Straftaten mit sexuellem Hintergrund. Das umfasst zum Beispiel: die Verbreitung von pornografischen Schriften, Sexting - also sexuelle Nachrichten oder Fotos zu verschicken, und das sogenannte Cybergrooming - also gezieltes Ansprechen von Minderjährigen im Internet.

Auch wenn unter-14-Jährige noch nicht strafmündig sind, sei die Polizei aktiv, und setzt Pädagogen ein. Bei jugendlichen Intensivtäterinnen und -tätern ab 14 Jahren ist unter anderem das „Haus des Jugendrechts“ zuständig, in dem Polizei, Jugendamt und Staatsanwaltschaft seit 2016 eng zusammenarbeiten.

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