Schüsse in Essener Synagoge: Verdächtiger in Dortmund festgenommen

Nach den Schüssen an der Alten Synagoge in Essen ist ein Verdächtiger jetzt bei uns in Dortmund festgenommen worden. Das hat ein Polizeisprecher auf Nachfrage von Radio 91.2 bestätigt. Offenbar handelt es sich bei dem Mann laut Medienberichten um einen Deutsch-Iraner.

© Elke Brochhagen, Stadt Essen

Deutsch-Iraner nach Schüssen auf Essener Synagoge festgenommen - Vorwurf: Anstiftung zum Anschlag

Ihm wird die Anstiftung zu einem Anschlag vorgeworfen. Innenminister Herbert Reul hatte heute morgen im Innenausschuss des Landtages berichtet, dass es in der Nacht vom 17. auf den 18. November insgesamt drei Vorfälle an jüdischen Einrichtungen im Ruhrgebiet gegeben habe. Zwei in Essen, ein weiterer sei vereitelt worden. Offen blieb, ob der in Dortmund festgenommen Verdächtige für alle drei Taten verantwortlich sein könnte.

Weitere Taten in derselben Nacht nach Schüssen auf Rabbinerhaus

Im Fall um die Schüsse auf das ehemalige Rabbinerhaus in Essen ermittelt die Polizei inzwischen laut Innenminister Herbert Reul (CDU) zu zwei weiteren Taten im Ruhrgebiet in einem «engen zeitlichen Zusammenhang». Es habe bereits eine Festnahme gegeben, sagte Reul am Freitag im Innenausschuss des Landtags.

Auch die Polizei Dortmund ermittelt. Weitere Angaben zu den Tatorten machte Reul im öffentlichen Teil der Innenausschusssitzung nicht. Es gebe Sachverhalte «mit Bezug zu jüdischen Objekten an drei unterschiedlichen Örtlichkeiten im Ruhrgebiet», so Reul.

Angaben zu dem Festgenommenen machte Reul nicht. Offen blieb, ob der Verdächtige für alle drei Taten verantwortlich sein könnte oder Komplizen hatte.

Laut Reul haben sowohl die Polizei in Essen als auch die Polizei in Dortmund jeweils eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) mit mehr als 100 Beamten eingesetzt. Der Generalbundesanwalt (GBA) werde auf dem Laufenden gehalten. Bislang liegen die Ermittlungen beim Generalstaatsanwalt in Düsseldorf.

Weitere Meldungen