Serie "Vorsätze Extrem": Nicht nur "mal mehr Sport" treiben

Was habt ihr euch für das Jahr 2020 vorgenommen? Den Körper in Form bringen? Weniger Süßes? Klar, das sind die üblichen Verdächtigen. Es geht aber auch deutlich krasser. Wie? Das zeigt euch unsere Serie "Vorsätze Extrem".

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Kollegin Alicia Theisen hat sich mit mehreren Personen getroffen, die schon seit Jahren etwas Außergewöhnlichem nachgehen. Wir stellen diese Menschen in dieser Serie etwas näher vor. Und vielleicht hat der ein oder andere von euch ja Lust, diesen Menschen nachzueifern? Zumindest ein bisschen.

Der Ultraläufer Christoph

Mehr Sport machen ist in Deutschland seit Jahren der bekannteste Neujahrsvorsatz. Bei manchen scheitert der Vorsatz aber schon nach wenigen Tagen. Das trifft mit Sicherheit nicht auf Christoph Susek zu. Denn er ist ein sogenannter Ultraläufer. Eine Marathon-Distanz über 42,185 Kilometer ist für ihn mittlerweile ein Klacks.

Christoph Susek mit Kollegin Alicia Theisen bei einem Lauf um den Seiler See in Iserlohn.©
Christoph Susek mit Kollegin Alicia Theisen bei einem Lauf um den Seiler See in Iserlohn.
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Im August macht er beim Ultra-Trail du Mont-Blanc mit. Sein Ziel sind 101 Kilometer mit 6.000 Höhenmetern. Um das zu schaffen, hat er eine knallharte Trainingsroutine. "Ich muss mich nicht quälen, raus- und laufen zu gehen." Wenn er also über 100 Kilometer am Stück laufen will, plant er als Training ein, genau diese Distanz in einer Woche zu laufen. Hieße für uns Normalsterbliche, die vielleicht mal den Firmenmarathon, der zehn Kilometer lang ist, laufen möchten: Zehn Kilometer in einer Woche laufen sollten drin sein.

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Wer Probleme mit der Disziplin hat, dem empfiehlt Ultraläufer Susek: "Wichtig ist, wenn man mal eigentlich gar keine Lust hat, laufen zu gehen, es nicht immer auf den kommenden Tag zu verschieben, sondern einfach durchzuziehen. Dabei können auch Mitläufer wie Freunde oder Bekannte helfen." Also: Laufschuhe im Schrank finden und ab ins Lauf-Vergnügen. Christoph Susek ist übrigens auch auf Instagram zu finden.

Zero Waste - Der Umwelt viel Gutes tun

Laut einer Umfrage der DAK-Krankenkasse möchten 64 Prozent aller Deutschen mehr für die Umwelt tun. Nur viele wissen nicht so wirklich wie. Anke und ihre Familie aus Köln lebt seit einiger Zeit "Zero Waste" - das bedeutet: Müll sparen so viel es nur geht. Während manche von uns an jedem zweiten Tag einen dicken Beutel Müll in die Tonne werfen, produziert Ankes dreiköpfige Familie gerade einmal nur eine Hand voll Müll pro Woche.

Es gibt natürlich Dinge wie Kassenbons, Werbeprospekte oder Kontaktlinsen, die Müll produzieren. Da kommt auch Anke nicht drum herum, aber auf was sie zum Beispiel verzichtet, hat sie unserer Kollegin Alicia Theisen erzählt: "Um anzufangen mit dem müllfreien Leben, empfehle ich, in einem Raum anzufangen, alle Gegenstände aufzubrauchen. Zum Beispiel im Bad: Shampoos, Haarkuren oder Rasierklingen allesamt aufbrauchen und dann schauen, wie man es durch eine müllfreiere Alternative ersetzen kann." Es gebe zum Beispiel feste Shampoos, oder natürliches Öl, dass sich zum Abschminken lohnt.

Ein Vorteil von müllfreiem Leben? "Es gibt dir ein befreiendes Gefühl und zugleich geben wir als Familie weniger Geld aus, da wir auf Spontaneinkäufe nun vollständig verzichten", sagt Anke. Wer mehr über ihr "Zero-Waste"-Leben erfahren möchte, kann sich auf ihrem Blog umschauen oder über neue Ideen auf ihrem Instagram-Kanal informieren.

Sandras Grüner Garten

Sandra aus Hürth betreibt seit einigen Jahren den Blog "Grüne Liebe" (hier gibt's den Link dazu). Zwischen Mai und Oktober schafft sie es, zusammen mit ihrem Mann gewisse Dinge nicht mehr zukaufen zu müssen. "Eigentlich alles, was saisonal ist, bauen wir bei uns im Garten an und versorgen uns damit selber", sagt sie. Das können unter anderem Tomaten, Gurken oder Kürbisse sein.

Warum sie das macht, kann sie relativ leicht beantworten. "Es schmeckt einfach viel besser und es macht doch sehr viel Spaß, wenn man dann tatsächlich seine eigene Tomate erntet." Finanziell mache es aber keinen großen Unterschied, selber anzubauen merkt Sandra an.

Einen eigenen Hühnerstall oder eine Getreidefläche besitzt Sandra nicht. "Das wäre dann sonst ein Full-Time-Job, auf alles aufzupassen und vernünftig zu pflegen", erklärt sie. Diese Dinge kaufe sie nachhaltig hinzu.

© Geeck
© Geeck

Sandra betreibt ihren eigenen Garten nicht nur zu Ernte- und Selbstversorgerzwecken. Durch die verschiedenen Gemüse- oder Obstarten, die sie in ihrem Garten so erntet, bereitet sie auch bestimmte Rezepte vor, die sie auch auf ihrem Blog veröffentlicht. Über ihren "Nutz- und Naschgarten" informiert sie auch via Instagram.

Welche Tipps Sandra für den eigenen Garten oder den eigenen Balkon hat, erfahrt ihr in diesem Audiofile:

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Minimalismus ist Michaels Ding

Im Jahr 2011 dachte sich Michael, dass er sein Leben doch mal etwas strukturierter gestalten möchte. So kam er zum Minimalismus. "Ich wollte mich vor allem freier fühlen und habe angefangen, auszusortieren."

Blick in das Zimmer von Michael, dem Minimalisten aus Köln. Es ist keineswegs karg in seiner Wohnung.©
Blick in das Zimmer von Michael, dem Minimalisten aus Köln. Es ist keineswegs karg in seiner Wohnung.
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Er musste mit irgendwas anfangen, wovon man sich doch schnell trennen kann. "Das waren bei mir die Medien", erzählt Michael im Gespräch mit Alicia Theisen. Dabei habe er rund 2000 CD's, über 400 Bücher und 200 DVD's aus seiner Wohnung entfernt - eine stattliche Anzahl.

Tatsächlich habe er sich kaum überwinden müssen, sich von gewissen Sachen zu trennen, wie er sagt. "Grundsätzlich bin ich mit meiner Wohnung jetzt zufrieden." Bei einem Blick in seine Wohnung fällt früh auf, dass persönliche Dinge bei ihm rar sind. Es befindet sich nur noch das Nötigste in seiner Wohnung. Und das ist noch nicht alles.

Neben dem materiellen Part hat Michael in der Vergangenheit auch einiges im immateriellen Part umgekrempelt. "Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht. Es ist auch möglich, Menschen auszusortieren", sagt er. Das bedeutet, er habe sich seinen Freundeskreis angeschaut und hier und da gemerkt, dass es doch besser wäre, dass hier und da jeder seinen "eigenen Weg geht."

Nach vielen Jahren als Minimalist hat Michael eigentlich nur Positives zu berichten. "Ich definiere mich gar nicht mehr über Dinge, sondern über das, was ich als Person bin. Es kommt halt für mich nicht auf einen Kleidungsstil oder die teuersten Accessoires an." Das Geld, das er dadurch an der ein und anderen Stelle einsparen konnte, steckte er in "Erlebnisse". Ein gemeinsamer Urlaub sei ihm "viel wichtiger, als die zehnte Duftkerze" zu besitzen.

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Wie Michael sein Leben als Minimalist gestaltet und worauf er besonders achtet, erzählt er auf seinem Blog.


Katharina: Mit zwei Koffern durch das Leben

Mehr Zeit für die wichtigen Dinge nehmen, mit Familie und Freunden so viele Stunden wie möglich verbringen: das ist auch einer der Vorsätze, den viele Menschen umsetzen möchten. Auf extreme Art und Weise hat Katharina so ihr Leben umgekrempelt. Denn die Journalistin kündigte vor zehn Jahren ihre Wohnung und verkaufte und verschenkte nahezu ihr ganzes Hab und Gut. Mit nur zwei Koffern im Gepäck begann sie eine Weltreise.

Sie lebte zur Zwischenmiete, auf Sofas von Freunden, in Hotels und in Zelten. Ihr Job war dabei ein entscheidender Vorteil. Als Journalistin konnte sie von überall aus arbeiten. Durch ihre ständigen Ortswechsel kam bei ihr "nie so etwas wie Routine auf", wie sie selbst sagt. Aber einen Rückzogsort habe sie sich in den vergangenen Jahren gewünscht - den hat sie jetzt.

Über viele Jahre hinweg lebte Katharina nur aus zwei Koffern. Die Journalistin reiste von Ort zu Ort durch die Welt.© Finke
Über viele Jahre hinweg lebte Katharina nur aus zwei Koffern. Die Journalistin reiste von Ort zu Ort durch die Welt.
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Über ihre Zeit hat Katharina ein Buch verfasst. Es heißt "Loslassen - Wie ich die Welt entdeckte und verzichten lernte" (ISBN: 9783492975889). Mittlerweile hat sie wieder einen Rückzugsort gefunden, denn sie hat sich wieder eine Wohnung gemietet. Warum? Das ist simpel: Katharina ist Mutter einer zweijährigen Tochter. Dennoch hält es sie nicht davon ab, mit ihrer Kleinen um die Welt zu reisen - ohne viel Gepäck. Über ihr Leben und ihre vielen Reisen und Erfahrungen berichtet sie in den sozialen Medien, zum Beispiel bei Instagram (hier geht's zu ihrem Profil) oder auf Facebook (hier geht's zu ihrer Seite).

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