Studie zur rechten Gewalt in NRW: Neue Erkenntnisse erwartet
Veröffentlicht: Dienstag, 03.09.2024 11:04
Eine Studie hat rechte Gewalt in NRW untersucht: Werden die Todesopferzahlen erhöht? Die Ergebnisse werden am Dienstag (03.09) in Düsseldorf vorgestellt. Dabei geht es auch um einen Dortmunder Mordfall.
Rechte Gewalt: Ergebnisse der Studie werden vorgestellt
Eine aktuelle Studie untersucht, ob die Zahl der Todesopfer rechter Gewalt in Nordrhein-Westfalen (NRW) erhöht werden muss. Am 03. September 2024 werden die Ergebnisse um 16:30 Uhr von Innenminister Reul in Düsseldorf präsentiert. Forscher haben ältere Verbrechen mit Todesopfern in NRW auf einen rechtsextremen Hintergrund überprüft.
Überprüfung von Mordfällen - auch Dortmunder Dreifachmord
Unter anderem wurde der Dreifachmord des Neonazis Michael B. im Jahr 2000 in Dortmund und Waltrop untersucht. Der Mann hatte damals drei Polizisten erschossen. Sie hatten ihn aus dem Streifenwagen heraus zum Anhalten aufgefordert, weil er nicht angeschnallt war. Als die Polizisten ihn nach einem Fluchtversuch in Dortmund-Brackel gestellt hatten, eröffnete er das Feuer auf sie. Insgesamt wurden 25 Fälle mit 30 Todesopfern aus den letzten 40 Jahren überprüft.
Ziel der Studie
Das Projekt «ToreG NRW» (Todesopfer rechter Gewalt NRW) im Landeskriminalamt, geleitet von einem Politikwissenschaftler, soll die Gesamtzahl der offiziellen Todesopfer rechter Gewalt überprüfen. Während offiziell seit der Wiedervereinigung 113 Menschen durch Rechtsextremisten in Deutschland starben, kommen Medien wie «Tagesspiegel» und «Zeit online» auf 190 Todesopfer.
Ein spektakulärer Fall aus dem Jahr 2003 wurde bereits neu als rechts motiviertes Tötungsverbrechen eingestuft. Der Neonazi Thomas A. hatte in Overath bei Köln einen Rechtsanwalt, dessen Ehefrau und Tochter erschossen. Das Landgericht Köln verurteilte ihn 2004 zur Höchststrafe und vermerkte die nationalsozialistischen Vorstellungen des Mörders im Urteil.
UPDATE: Studie veröffentlicht
UPDATE: Es gibt mehr Opfer rechtsextremer Gewalt in NRW als angenommen. Hier kommt ihr zum Artikel.