Couragierte Frau geht falschen Polizisten nicht auf den Leim: Festnahme von Betrüger Trio - zwei Mal U-Haft

Lfd. Nr.: 0833

Dank einer mutigen und besonnenen 67-Jährigen aus Dortmund ist der Polizei Dortmund ein Ermittlungserfolg gegen einen Teil einer professionell agierenden Bande sogenannter "falscher Polizisten" gelungen. Die Bande wollte die Rentnerin um ihr Erspartes bringen, doch die Frau führte die Kriminellen direkt in die Arme der echten Polizei. Zwei Tatverdächtige sitzen jetzt in U-Haft.

Alles begann am vergangenen Dienstag (23. September), als die Seniorin von angeblichen Kriminalbeamten angerufen wurde. Diese gaukelten ihr am Telefon vor, dass es im direkten Wohnumfeld in Dortmund-Kirchlinde einen Überfall gegeben habe. Der angebliche Täter habe eine Liste dabei gehabt, auf der auch die Adresse der 67-Jährigen gestanden habe. Daher wolle die angebliche Polizei jetzt dabei helfen, die Wertsachen der Frau in Sicherheit zu bringen.

Am nächsten Morgen (24. September) riefen die Betrüger wieder an - was sie allerdings nicht wussten: Zwischenzeitlich hatte die Frau die Polizei verständigt. Zum Schein folgte sie auch an Tag zwei des Betrugs den mitunter abstrusen Anweisungen der Betrüger, ihr Geld und ihren Goldschmuck - in einer Tasche verpackt - in einen Kochtopf zu legen, um diesen im Anschluss in einer Mülltonne vor der Haustür zu deponieren.

Statt einem hohen fünfstelligen Betrag und Goldschmuck waren in der Tasche lediglich Papierschnipsel, die der Abholer - scheinbar siegessicher - aus der Mülltonne fischte. Kurz darauf folgte der Zugriff der im Nahbereich postierten Polizeibeamten. Festgenommen wurde dann nicht nur der 24-jährige Abholer, sondern auch zwei Männer (42, 39), die mit dem 24-Jährigen zum Tatort gefahren waren.

Das Tätertrio kommt aus Wesel. Der 42- und 39-Jährige sind vorbestraft, ein Haftrichter schickte beide auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl des 24-Jährigen wurde unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt, da erste Ermittlungen ergaben, dass er zur Tatbegehung möglicherweise gezwungen wurde.

Die Polizei Dortmund hat an dieser Stelle zwei wichtige Botschaften. Einerseits: Dieser Zugriff war das Ergebnis hervorragender Teamarbeit der Beamtinnen und Beamten mit der couragierten Geschädigten. Sie hat die Täter durchschaut und mit der frühen Verständigung der Polizei maßgeblich zur Festnahme beigetragen. Andererseits und trotz dieses Erfolgs warnt die Polizei eindringlich davor, Täter auf eigene Faust zu konfrontieren oder in die Irre zu führen. Sofort auflegen und umgehend die 110 zu rufen, ist noch immer die sicherste Reaktion. Die Täter sind extrem professionell und setzen die Angerufenen massiv und über viele Stunden unter Druck.

Des Weiteren beachten Sie bitte die folgenden Hinweise:

1. Vergessen Sie niemals: Trickdiebe (falsche Wasserwerker, falsche Teppichhändler, falsche Polizeibeamte) sind erfinderisch, wenn sie an Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Klären Sie die Menschen - gerade ältere - in Ihrem Umfeld auf. Auch Sie können so helfen, derartige Taten zu verhindern. Sprechen Sie offen über die Maschen der Betrüger. Berichten Sie von den Geschichten, die die Betrüger erzählen.

2. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet oder etwas verschenken will - oder auch nach Wertgegenständen in einem Bankschließfach fragt. Besonders die Polizei wird Sie niemals anrufen und nach Wertsachen fragen!

3. Seien Sie auch misstrauisch, wenn schnelle Entscheidungen oder die Kontaktaufnahme mit Fremden gefordert werden. Auch, wenn dringend Verschwiegenheit anderen gegenüber verlangt wird.

4. Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen und/oder persönlichen Verhältnisse. Geben Sie auch keine Details zu Ihren familiären Verhältnissen preis.

5. Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner um Geld von Ihnen bittet!

6. Übergeben Sie Ihr Geld oder Wertgegenstände niemals an unbekannte Personen!

7. Betrüger begeben sich noch immer gerne über das Telefonbuch auf die Suche nach potenziellen Opfern. Sie halten Ausschau nach Namen, die auf ältere Personen schließen lassen. Überlegen Sie, in welchem Umfang Sie noch im Telefonbuch vertreten sein müssen. Vielleicht ist es sinnvoll, zumindest den Vornamen löschen zu lassen.

8. Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei unter der 110, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer geworden sind.

Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:

Polizei Dortmund Felix Groß Telefon: 0231/132-1034 E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de https://dortmund.polizei.nrw/

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