Dortmund: Angeklagte verweigern Aussage im Mouhamed-Prozess

Im Prozess um die tödlichen Polizeischüsse auf den 16-jährigen Mouhamed bei uns in Dortmund verweigern die Angeklagten die Aussage. Am Mittwoch (10.01.) war der zweite Prozesstag vor dem Landgericht Dortmund.

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Fünf Polizisten und Polizistinnen vor dem Langericht

Es ist Prozess Tag Nummer zwei im Mouhamed-Prozess am Langericht Dortmund. Ende Dezember war Auftakt. Die Angeklagten haben zunächst die Aussage verweigert. Das Landgericht Dortmund hatte den fünf Polizisten und Polizistinnen auf der Anklagebank am Mittwoch (10.01.) die Gelegenheit geben wollen, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. An diesem zweiten Verhandlungstag wollte jedoch keiner von ihnen eine Aussage machen, so die Anwälte.

Brüder von Mouhamed kommen nach Dortmund

Der Prozess wird am kommenden Mittwoch (17.01.) fortgesetzt. Dann soll die Befragung der ersten Zeugen vor dem Landgericht Dortmund beginnen. Geladen sind Mitarbeiter der Einrichtung, in der Dramé lebte. Und zwei Polizisten, die am Tattag ebenfalls am Einsatzort eingesetzt gewesen sein sollen. Laut Nebenkläger-Anwältin Lisa Grüter werden auch zwei Familienmitglieder des Getöteten in Dortmund anwesend sein: Die Visa für zwei seiner Brüder aus dem Senegal seien zugesagt, sagte die Rechtsanwältin. Sie wollen in der nächsten Woche anreisen, um den Prozess aus nächster Nähe verfolgen zu können.

Dortmund: Vorwurf Totschlag gegen Schützen

Die Staatsanwaltschaft Dortmund wirft dem Schützen Totschlag vor. Zwei Kolleginnen und ein Kollege sind wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt angeklagt, der Einsatzleiter wegen Anstiftung zu dieser. Der Einsatz von Pfefferspray, Tasern und Maschinenpistole sei ohne rechtfertigenden Anlass erfolgt, so die Überzeugung der Staatsanwaltschaft. Zum Prozessauftakt vor Weihnachten hatte der Verteidiger des angeklagten Schützen betont, sein Mandant habe die damalige Situation als bedrohlich empfunden.

Tödliche Schüsse im August 2022 in Dortmund

Der aus dem Senegal stammende Mouhamed Dramé war im August 2022 im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung in der Nordstadt von Dortmund mit fünf Schüssen aus der Maschinenpistole eines Polizisten erschossen worden. Laut Anklage waren die Beamten gerufen worden, weil der dort untergebrachte 16-Jährige anscheinend in suizidaler Absicht mit einem Messer hantierte. Als er auf kurze Ansprache nicht reagierte, soll ihn eine Beamtin auf Anordnung ihres Vorgesetzten mit Pfefferspray besprüht haben. Als er sich daraufhin aufrichtete und sich in Richtung der Beamten bewegte, soll er zunächst mit Taser-Stromstößen beschossen worden sein, bevor keine Sekunde später Schüsse aus der Maschinenpistole fielen.

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