Dortmund: Cannabis legalisieren? Pro und Contra
Veröffentlicht: Freitag, 22.10.2021 07:53
Gerade für Jugendliche wäre eine Legalisierung ein großes Problem, sagte Gewerkschaftssprecher Frank Schniedermeier. Cannabis sei eine Einstiegsdroge und führe häufig zu schweren Erkrankungen wie Psychosen.
Eine Legalisierung von Cannabis könnte gerade bei jungen Leuten den Eindruck erwecken, dass die Droge ungefährlich sei, so die Polizeigewerkschaft. Auch der Suchtmediziner in der LWL-Klinik Dortmund, Dr. Gerhard Reymann lehnt eine komplette Legalisierung ab. Schwere Krankheitsbilder im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis hätten in den letzten zehn Jahren zugenommen. Das liege an höher konzentrierten Wirkstoffen in der Droge und speziellen Konsum-Methoden.
Weiterhin viele Straftaten in Zusammenhang mit Cannabis
Laut der Polizei sind die Delikte in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich angestiegen, im Pandemie-Jahr 2020 allerdings wieder zurückgegangen. Ein Grund dafür könnten die Kontaktbeschränkungen sein. So verzeichnet die Polizei für 2020 knapp 2.000 Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis. Das waren mehrere hundert weniger als jeweils in den drei Jahren zuvor. Auch die Rauschgiftdelikte insgesamt sind seit 2015 angestiegen. Eine Ausnahme ist auch hier das vergangene Pandemie-Jahr.
TU Professor für die Legalisierung
Professor Oliver Kayser von der TU Dortmund beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Cannabis. Er ist dafür, dass jeder, der Cannabis konsumieren will, das auch darf. Allerdings müsse gerade bei Minderjährigen ausreichend über die Risiken beim Konsum aufgeklärt werden. Das sei nichts anderes als auch bei Zigaretten und Alkohol. „Wir müssen in der Lage sein, ein Produkt anzubieten, das frei von Schwermetallen und Pestiziden ist. Es muss aus einer legalen Produktion stammen“, sagte Kayser. Es müsse, genau wie bei anderen Arzneimitteln, vom Anbauer bis zu dem Moment, in dem es über die Theke gereicht wird, nachvollziehbar sein. Nur so könne eine hohe Qualität garantiert werden.
