Kinderarmut in Dortmund steigt

Immer mehr Kinder in unserer Stadt leben in Armut. Das ist Ergebnis der neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung. Demnach liegt der Anteil an Kinderarmut in Dortmund bei knapp über 30 Prozent. 

Junges Mädchen schaut aus dem Fenster. Symbolbild.
© Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

Negativ-Ranking: Dortmund auf Platz 5

Nach wie vor sind Kinderarmut und die damit verbundenen Folgen für das Aufwachsen, das Wohlbefinden, die Bildung und die Zukunftschancen der Kinder ein großes Thema in Deutschland. Während im Landesschnitt nur jedes fünfte Kind von Armut betroffen ist, ist es in Dortmund jedes dritte Kind. Schlimmer ist es nur noch in Gelsenkirchen, Duisburg, Essen und Herne. Dortmund landet mit 30,1 % im Negativ-Ranking auf Platz 5.

Corona-Krise verschärft die Situation

Die Bertelsmann Stiftung kommt unter anderem auch zu dem Ergebnis, dass besonders Kinder und Jugendliche Alleinerziehender von Armut betroffen sind. Durchschnittlich liegt die Zahl der Kinderarmut in NRW bei 18,6%. Durch Corona habe sich die Situation noch verschärft: Die Eltern betroffener Kinder arbeiten öfter in Teilzeit oder als Minijobber. Hier ist das Risiko höher, den Job zu verlieren.

"Die Politik tut zu wenig, um Kindern Armut zu ersparen. Gerade die Corona-Krise droht die Situation noch zu verschärfen. Die Politik muss jetzt handeln!", sagt der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger.

Zum Nachhören

Interview: Höhere Hartz-IV Sätze für Kinder?

Angesichts der gestiegenen Kinderarmut in Dortmund fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband höhere Hartz-IV Sätze für Kinder. Besonders Kinder von Alleinerziehenden litten an der Armut, sagte der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Gunther Niermann im Gespräch mit Radio 91.2. Viele Alleinerziehende arbeiteten im Niedriglohnsektor und seien auf zusätzliche Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen. Die Regelsätze für Kinder seien dabei viel zu gering, so Niermann.

© Radio 91.2

Jedes dritte Kind in Dortmund ist von Armut betroffen. Eine einfache Lösung gibt es nicht, sagt Gunther Niermann.

© Radio 91.2
© Radio 91.2

Weitere Nachrichten aus Dortmund

Weitere Meldungen