Unternehmer gegen Politik: Streit um Dortmunds Zukunft
Veröffentlicht: Dienstag, 26.08.2025 08:00
Ein offener Brief von Unternehmer Jochen Opländer sorgt in Dortmund für hitzige Debatten. Kritik an Politik, Klüngel-Vorwürfe und ein parteiloser OB-Kandidat stehen im Fokus.

Opländer veröffentlicht "offenen Brief" an Dortmunder Wähler
"Wählen Sie bitte kein Weiter-so".
Mit dieser Bitte hat Dortmunds Ehrenbürger Jochen Opländer die Stadtspitze kritisiert. Opländer hatte am Wochenende einen offenen Brief (hinter Bezahlschranke) an Dortmunds Wahlberechtigte veröffentlicht, in dem er dazu aufruft, dem Oberbürgermeister das Vertrauen zu entziehen und seinem Kollegium einen Denkzettel zu verpassen. Der Brief erschien in den »Ruhr Nachrichten« – allerdings nicht als redaktioneller Beitrag, sondern als bezahlte Werbeanzeige.
Opländers Kritik: Politik und "Klüngel" im Visier
In den vergangenen fünf Jahren hätte sich das Stadtbild stark verschlechtert, schreibt Opländer: Drogen, Kriminalität, heruntergekommene Schulen und Straßen. Fast jeder dritte Dortmunder würde wegziehen, wenn er könnte, so eine Forsa-Umfrage. Opländer macht die aktuelle Politik dafür verantwortlich und ruft dazu auf, bei der Kommunalwahl im September lieber einen parteilosen Kandidaten zu unterstützen. Eine Empfehlung, die sich offenbar auf Martin Cremer bezieht, mit dem Opländer gemeinsam im Aufsichtsrat des Unternehmens Wilo sitzt.
CDU Dortmund kontert: Politik ist kein Unternehmen
Die Dortmunder CDU reagierte empört auf Opländers Vorwürfe. Parteivorsitzender Jendrik Suck kritisierte sowohl den Ton als auch den Inhalt des Briefes. Er warf Opländer vor, Politikverdrossenheit zu schüren, und betonte, dass die Führung einer Stadt sich grundlegend von der Leitung eines Unternehmens unterscheide. In einem eigenen offenen Brief verteidigte Suck die Arbeit der Lokalpolitik und wies die Kritik entschieden zurück.
Spannungsverhältnis zwischen Politik und Wirtschaft
Die CDU sieht in Opländers Unterstützung für Martin Cremer einen Versuch, wirtschaftlichen Einfluss auf die Wahl auszuüben. Cremer selbst weist diese Vorwürfe zurück und betont, seinen Wahlkampf unabhängig und aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Er zog Parallelen zu prominenten Unternehmern wie Elon Musk, die sich in politische Prozesse einmischen. Cremer selbst weist diese Vorwürfe zurück und betont, seinen Wahlkampf unabhängig und vollständig aus eigenen Mitteln zu finanzieren.
Die Diskussion verdeutlicht die Spannungen zwischen Wirtschaft und Politik in Dortmund. Informationen zur Kommunalwahl findet ihr hier, damit ihr den Kandidaten wählen könnt, der eurer Meinung nach die besten Lösungen für die Herausforderungen der Stadt finden kann.
Update: Dieser Artikel wurde ergänzt, nachdem Reaktionen der CDU eingegangen sind und Gespräche mit Suck und Cremer stattgefunden haben.